Behandlungsmethoden

​Traditionelle Chinesische Medizin  |  TCM

Ursprung

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen der chinesischen Medizin sind über 2000 Jahre alt. Die Entstehung der Akupunktur begann jedoch bereits vor 4000 Jahren. Alle Methoden sind auf den Grundprinzipien von Yin und Yang, Qi der Lebensenergie, Blut, den 5 Elementen, den Leitbahnen/Meridianen und von Fülle und Leere aufgebaut. 

Weiterentwicklung

Bereits 200 vor unserer Zeitrechnung bewegte sich die Chinesische Medizin weg vom Schamanismus, zu einer wissenschaftlichen Naturheilkunde. Kenntnisse vom Aufbau des Körpers und die Funktion der Organe kamen hinzu. Die Entdeckung und das Konzept der Leitbahnen stammt auch aus dieser Zeit. Heute geht die Wissenschaftlichkeit weit mit modernen analytischen Methoden und durch Studien wird die Anwendung der Chinesischen Medizin auch für westliche Wissenschaftler fassbar gemacht.

TCM in Europa

Die Chinesische Medizin ist in Europa keine neue Zeiterscheinung. Bereits seit dem 17. Jahrhundert wurde von Ärzten und Reisenden aus Europa das Wissen dieser fremden Behandlungsmethoden hierher gebracht. Es wurden bereits damals umfassende Werke erstellt, welche auf relativ grosse Begeisterung stiessen.

Vor allem im 19. Jahrhundert war in Frankreich Akupunktur sehr beliebt. Der Siegeszug gelang der Chinesischen Medizin jedoch in den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts durch einen französischen Konsul. Dieser übersetzte die chinesischen Klassiker und begann diese Heilmethoden in Frankreich zu unterrichten. Von da an verbreitete sich die Chinesische Medizin in viele Teile Europas.

„Krankheiten“

Unser höchstes Ziel in der Chinesischen Medizin ist, das Gleichgewicht in unserem Körper wieder herzustellen. Ein Ungleichgewicht verursacht Symptome und Erscheinungen, welche in der westlichen Medizin als Krankheiten oder Syndrome bezeichnet werden.

Die Werkzeuge um die Auslöser des Ungleichgewichts sowie der Qualität der Grundsubstanzen (Konstitution) zu erfassen sind ein ausführliches Gespräch sowie die Puls- und Zungendiagnose.

Akupunktur

Leitbahnen, auch Meridiane genannt, verbinden unseren ganzen Körper und alle Organe miteinander. Durch die Stimulation der sich darauf befindenden Akupunkturpunkte mit Nadeln aus chirurgischem Stahl, wird ein Ungleichgewicht im Körper wieder hergestellt. Dies kann lokal bei Augenbeschwerden, Bauchweh, Knieschmerzen oder Allergien angewendet werden. Oder auch bei generalisierten Beschwerden wie allgemeiner Erschöpfung oder mentalen Dysbalancen. Als Sonderform gibt es zusätzlich die Elektroakupunktur, wobei 2 Nadeln mit Elektroden verbunden werden um eine leichte Spannung dazwischen zu erzeugen. Diese wird zum Beispiel bei Nerverstörungen oder Muskelschmerzen eingesetzt. 

Neuere Erkenntnisse haben einen grossen Einfluss auf das Faszien Gewebe gezeigt, wodurch neue Erklärungsmodelle von der Wirkungsweise der Akupunktur entstanden sind. 

Tuina Massage

Die Tuina-Anmo Massage ist eine energetische sowie manuelle Heilmassage auf der Grundlage der Leitbahnen sowie auf anatomischen Begebenheiten. Sie ist auf einer Vielzahl von Handgriffen und Techniken aufgebaut. Angewendet werden kann sie bei Schmerzen oder Einschränkungen am Bewegungsapparat wie Gelenk oder Muskelschmerzen, Bewegungseinschränkungen oder auch Kopfschmerzen. Auch Bauchschmerzen oder Verdauungsbeschwerden sind sinnvolle Anwendungen. Wussten sie, dass die Akupressur und Leitbahnmassage auch ein Bestandteil der Tuina Massage ist? 

Kräuterheilkunde

Die chinesische Arzneimitteltherapie besteht aus einer Vielzahl fast ausschliesslich pflanzlichen Bestandteilen wie Blätter, Stängel, Blüten, Früchten und Wurzeln. Diese werden in komplexen Rezepturen individuell für jeden Kunden zusammengestellt und in Form von Granulaten, Pillen oder als Flüssigkeit eingenommen. Die Qualitätskontrolle der Arzneimittel wird in der Schweiz oder unseren angrenzenden Nachbarsländern vorgenommen und auf Schwermetalle, Pestizide, Toxine, Schädlinge sowie viel weiterem getestet um höchste Standards und Sicherheit zu gewährleisten. Angewendet werden sie bei chronischen wie auch akuten Beschwerden.

TCM Ernährung

Dies ist die Kunst der gesunden und naturnahen Ernährung, welche im chinesischen System voll integriert ist. Die Nahrungsmittel werden zu einem der 5 Elemente (Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz) zugeteilt und entsprechend der Konstitution einer Person vermehrt empfohlen oder weggelassen. Die Zubereitungsform der verschiedenen Lebensmittel spielt ebenso eine wichtige Rolle wie auch eine bewusste Ernährung nach den Jahreszeiten. 

Natürlich können in der Beratung auch erfolgreiche Erkenntnisse aus der westlichen Ernährungslehre für eine optimale Wirkung sinnvoll integriert werden.

Faszien Therapie

Das Wort Faszie ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Viele Forschungen haben einen Einblick in die Funktionsweise und den Umfang dieser Bindegewebsschicht gegeben, welche sich überall in unserem Körper befindet. Diese zeigen auch gleich ihre Wichtigkeit auf. Die Faszien Therapie ist eine Vielzahl von manuellen Techniken, welche durch unterschiedliche Fachleute entstanden sind. Allen sind gleich, die Spannung in den Faszien zu reduzieren oder diese zu "reparieren", das heisst den optimal Zustand wieder her zu stellen. Zum Einsatz kommen diese Methoden in manueller Form oder mithilfe von unterstützenden Instrumenten vorwiegend bei Schmerz- oder Spannungszuständen und Einschränkungen am Bewegungsapparat. 

Schröpfen

Diese Behandlungsform findet man in vielen alten Kulturen. Mithilfe eines Gefässes aus Glas, Porzellan, Ton, Bambus oder neuerdings auch Silikon, wird auf dem Haut und Muskelareal ein Vakuum erzeugt. Dies wird auf einem Areal oder Akupunkturpunkt sitzen gelassen oder in Form einer Ölmassage angewendet. Dabei wird die Durchblutung und das ganze Immunsystem angeregt oder eben die Leitbahnpunkte stimuliert. Somit ist das Anwendungsgebiet mannigfaltig und bezieht sich nicht nur auf muskuläre Verspannungen.

Moxa

Die Moxibustion, kurz Moxa, ist eine Wärmeanwendung durch das Verbrennen von Beifusskraut. Es ist somit eine Kombination aus Wärme- und Arzneimitteltherapie und wird alleine oder zusammen mit Akupunktur auf bestimmten Arealen oder Leitbahnpunkten angewendet. Die Behandlung stärkt über die Leitbahnpunkte den Körper oder vertreibt Kälte und Schmerz aus der Region durch die intensive und lang anhaltende Wärme.

Guasha

Die Wirkungsweise dieser Methode ist ähnlich dem Schröpfen und wird zum Beispiel mit einem Schaber aus Horn oder einem Porzellan Suppenlöffel durchgeführt. Das Wort Guasha setzt sich zusammen aus "Gua" was soviel wie Schaben heisst und "Sha" was als "akute Krankheit" oder "krank machende" bezeichnet werden kann. Somit kann Guasha zum Beispiel bei Muskelschmerzen und Verspannungen angewendet werden und hilft dem Muskel sich zu regenerieren. Dazu wird der Schaber auf geölter Haut wiederholt über ein Hautareal geführt bis es die vom Schröpfen bekannten Rötungen gibt. Neuere Studien zeigen sogar eine Wirkung auf das Immunsystem und Entzündungen.

Qi Gong

Qi-Gong ist eine Kombination aus Atemtechniken und gesundheitsfördernden Übungen. Alle Übungen und insbesondere das stille Qi Gong ist auch eine Form von Meditation. Es dient dem Beruhigen des Geistes, Verbessern des Qi Flusses (Energie/Lebensenergie) damit der Körper wieder gut versorgt und durchströmt ist oder sogar der Vermehrung des Qi. Natürlich fördert es auch die Beweglichkeit und Stärke des Körpers. Es hat einige Gemeinsamkeiten mit dem viel bekannteren Taiji und wir auch oft beim Karate Training praktiziert. Die Qi-Gong Übungen können gezielt zur Vorbeugung bzw. Behandlung von Beschwerden eingesetzt werden und sind ein fester Bestandteil der chinesischen Medizin.